Zehn Kilometer lang und meist nicht mehr als zwei Kilometer breit liegt diese paradiesische Insel vor mir. Es ist Herbst, trotzdem sind noch viele Boote unterwegs und die schönsten Ankerplätze gut gefüllt. Meine Vorräte gehen zu Ende und ich beschliesse vor dem Hauptort der Insel, Gaia, meinen Anker fallen zu lassen. Hier leben die meisten der dreitausend Inselbewohner. Der Hafen von Gaia ist durch die Inseln Panaghia und Agios Nikolaos gut geschützt und deswegen auch sehr beliebt. Der Ort selbst hat sich trotz des touristischen Ansturms seinen Charme bewahrt. Reizende Bars und hervorragende Restaurants locken ihre Besucher an. In den drei gut sortierten Läden kann ich meine Einkaufsliste abarbeiten und in einem hervorragend sortierten Getränkeladen finde ich sogar einen meiner Lieblingsrums.
Die Legende besagt, dass Poseidon die Insel mit seinem Dreizack von Korfu abgetrennt und sich so ein Liebesnest für sich und seine Amphitrite geschaffen hat.
Während die Westküste schroff und zerklüftet ist, findet man im Osten der Insel traumhaft schöne Buchten, in denen man entweder sehr romantisch und einsam liegen kann oder in denen sich kleine Tavernen finden, in denen man eine reichhaltige griechische Küche angeboten bekommt. Beides hat seinen Reiz.
Lakka im Norden der Insel ist ein sehr reizender Ort mit einer fast kreisrunden Ankerbucht, in der man angenehm ruhig liegt. Angenehm ruhig, sofern man ausserhalb der Saison dort sein kann, ansonsten können hier schon bis zu dreissig Boote vor Anker liegen und dann wird es eng.
Der Ort ist stark frequentiert, was aber auch zu einem reichhaltigen Angebot an kulinarischen Erlebnissen führt. Mein Geheimtipp ist das «Stasinos Garden-Restaurant», etwas weg von der Hafenpromenade. Hier lasse ich mir von Pannos ein griechisches Menu mit Taramasalata, Zucchinibällchen, grilliertem Octopus und Tzatziki zusammenstellen. Als Hauptgang eine Lammkeule, so gut, wie ich sie schon lange nicht mehr genossen habe. Dazu hervorragenden Weiss- und Rotwein. Meine Geschmacksnerven tanzten Rock n’Roll, Tango, Samba und was weiss ich noch alles. Das Dessert setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Zum Abschied gibt es noch einen für die Insel typischen Digestivo aus Kräutern, natürlich selbst hergestellt. Beschwingt und mit vollem Bauch mache ich mich auf den Rückweg zu meinem Schiff.